Wir gehen segeln! 1 Woche Sonne, Wind, Meer und griechisches Essen. Mit dabei sind Maxi-Skipper, Mama Matrosin, die segelnde Tante, unser Lieblings-Smutje und natürlich Mini-Skipper. Festgehalten wird alles hier im Blog. Heute Teil 1: die Segelvorbereitungen.
Noch 3 Tage, dann geht es los. Erst mit dem Flieger nach Preveza in Griechenland und von da aus noch mal kurz übers Land zu unserer Startmarina. Und dann heißt es: Segel setzen und 1 Woche das Ionische Meer erkunden!
Auszeit und perspektivwechsel auf dem Wasser
Schon das 3. Jahr in Folge geht es für mich (zusammen mit den anderen 3 Segler*innen) für eine Woche aufs Segelboot. Die ersten beiden Segeltörns gingen jeweils ab Split aus von einer kroatischen Insel zur nächsten. Und ich muss sagen: Ich habe mich sofort ins Segeln verliebt, daher freue ich mich schon seit Wochen auf die einwöchige Auszeit auf dem Wasser – dieses Jahr in Griechenland, wo das Segelrevier noch viel schöner sein soll. Und mir wurden Wasserschildkröten versprochen!
Diese Unabhängigkeit, das autarke Leben und die klaren Aufgaben an Bord – der Segelalltag ist ganz anders als mein normales Leben. Ich mag es, wie Meer und Boot den Tagesablauf bestimmen: morgens aufstehen und erst einmal ums Boot schwimmen, Frühstück machen, Boot bereit machen für den Tag, Anker lichten und Segel setzen, Fahrtwind spüren, Picknick an Deck, Sonne genießen, schöne Bucht suchen, ankern, „Anlegerle“ trinken, schwimmen gehen, Sonnenuntergang mit Sundowner genießen, 3-Gänge-Menü kochen und schmecken lassen, ratschen und lesen und dann müde ins Bett fallen.
Von PackListen und Rettungswesten
Mittlerweile sind wir 4 an Bord ein eingespieltes Team. Unser Skipper ist nicht nur auf dem Wasser absoluter Profi, sondern organisiert und plant schon vorab alles für alle durch. Wir bekommen Infodokumente, die Flüge werden für uns gebucht und er verschickt sogar Packlisten, damit keiner etwas vergisst. Für mich ist das ein eher ungewöhnliches Reisen, da ich sonst immer alles selbst organisiere. Bei den Segeltörns kann ich mich aber entspannt zurücklehnen, unterschreibe nur die Segelvereinbarung, überweise das Geld und muss dann nur ein paar Tage mit dem koordinierten (juhu – danke Liste geht das schnell!) Packen beginnen.
Mittlerweile sind meine zwei Rucksäcke – ein großer und ein kleiner – schon fast vollständig gepackt. Da wir noch nicht so genau wissen, wie das Wetter wohl sein wird (aktuell ist es wohl außergewöhnlich stürmisch, bis Sonntag soll sich der Wind aber wieder etwas legen), muss man quasi für alles gerüstet sein. Die Erfahrungen der letzten 2 Segeltörns haben aber gezeigt: weniger ist manchmal mehr und an Bord kann man auch mal ein Shirt auswaschen. Was aber auf jeden Fall wieder mitkommen wird, ist mein Friesennerz. Der segelt immer mit und macht auch das Fische füttern bei rauer See nicht so schlimm!
Im Gepäck fehlt eigentlich nur meine Rettungsweste, die ich noch beim Skipper abholen muss. Unser Profiskipper verlässt sich nämlich nicht auf die Rettungswesten an Bord, sondern hat schon vor Jahren für alle Crewmitglieder schickere und deutlich angenehmer zu tragende Rettungswesten angeschafft, die wir in unserem Gepäck verstauen müssen. Dafür muss er zwar immer zusätzlich mit den Airlines abklären, ob wir die Gaskartusche ins Aufgabegepäck packen dürfen, aber auch da sind wir mittlerweile erfahrene Reisende. Ich bin aber schon sehr gespannt, die Babyrettungsweste für Mini-Skipper das 1. Mal mit „Inhalt“ zu sehen.
DIY-Crewshirts
Damit wir unter unseren Rettungswesten auch schick aussehen und als Segelcrew sofort auffallen, gibt es dieses Jahr wieder Crewshirts – dieses Mal in liebevoller Handarbeit gestaltet. Die Crew muss nur damit leben, dass ich Farben – gerne auch in neon – mag.
Ich habe gestreifte Shirts vorne mit Farbstreifen und einem „Ahoi“ verziert. Auf der Rückseite findet sich jeweils der Name und ein kleines Segelboot. Die Stoffmalfarben habe ich mit dünnen Pinseln aufgetragen und trotz meiner Befürchtungen sind sie kein bißchen verlaufen. Daher konnte ich auf der Rückseite der Shirts sogar mit einer Buchstabenschablone arbeiten, damit die Namen halbwegs ordentlich geschrieben sind.
Nach 6 Stunden Trockenzeit und einmal links bügeln haben die Shirts bereits ihren ersten Waschgang überstanden und die Farbe hat gehalten. So liegen sie im kleinen Rucksack nun ganz oben auf und warten auf ihren Einsatz in Griechenland.
Apropos: Von der besten SegelCrew der Welt
Insgesamt habe ich 4 große und 1 kleines Shirt gestaltet. Die sind für:
Maxi-Skipper: Mein Schwager ist der Profi unter uns, der nicht nur im Vorfeld alles plant, sondern uns auch von Bucht zu Bucht navigiert und die Kommandos gibt. Leider musste er sich schon auf den letzten Segeltörns daran gewöhnen, dass die restliche Crew dazu neigt, Dinge an Bord einfach umzubenennen und sich irgendwie nicht mit der Segelsprache abfinden kann. Wir bleiben gerne bei links und rechts und außerdem heißen die Dinger „Pfänder“ – nur damit ihr auch Bescheid wißt. Maxi-Skipper hat es mittlerweile aufgegeben und fügt sich seinem Schicksal – dafür habe ich für dieses Jahr auch endlich mal den Palstek-Knoten gelernt.
Mama Sailor: Meine Schwester muss dieses Jahr nicht mehr mit der Winsche an den Baum und kurbeln – da dürfen stattdessen die Lieblingssmutje oder ich ran. Stattdessen darf die Mama an Bord während der Fahrt den Miniskipper bespaßen (und natürlich auch den Maxi-Skipper unterhalten). Sie wurde dieses Jahr also zur Feelgood-Managerin des Törns ernannt!
Lieblingssmutje: Wichtigste Frau an Bord ist unser Segel-Smutje-Profi. Die ersten beiden gemeinsamen Segeltörns haben bereits bewiesen, dass diese Frau auf 2 Gasflammen problemlos 3-Gänge-Menüs zaubern kann. Für dieses Jahr hat sie den umfangreichen Speiseplan noch mal grundsätzlich überarbeitet und ganz auf griechische Küche umgestellt. Vielleicht bekommt sie ja bei mir auf dem Blog eine Gastkolumne: Segeln für Feinschmecker.
Sailing Auntie: Wie die letzten Jahre auch, bin ich einfach nur eine hochmotivierte Matrosin an Bord. Ich kurble, knote und vertaue, was mir aufgetragen wird. Letztes Jahr wurde ich immerhin schon von der Anfängerseglerin zur Ankerbeauftragten befördert – ein Amt, das ich nicht mehr so schnell aufgebe. Ansonsten bin ich für alles zu haben. Neu hinzu kommt dieses Jahr meine Aufgabe als Bloggerin. Ich werde versuchen, möglichst regelmäßig über Twitter, Instagram und hier auf dem Blog zu berichten. Der Plan ist natürlich, alle Welt neidisch zu machen auf das schöne Wetter und das schöne Griechenland und den schönen Segeltörn!
Premiere für den Miniskipper
Dieses Jahr sind wir 4 als eingespieltes Segelteam (das wird unser 3. Segeltörn zusammen) etwas extra aufgeregt, denn dieses Jahr ist Miniskipper mit an Bord. Während seine Eltern die Elternzeit für einen zweiwöchigen Griechenlandurlaub nutzen (1 Woche Segeln, 1 Woche Korfu), ist er vermutlich mehr mit Zähnekriegen beschäftigt als alles andere. Mit 4 1/2 Monaten ist er auf jeden Fall das jüngste Crewmitglied und muss erst einmal seine Segeltauglichkeit unter Beweis stellen. Eine erste Trainingsrunde auf dem Wannsee hat er bereits total unaufgeregt schlafend überstanden, so dass wir guter Dinge sind.
Zum Glück ist er ja noch nicht sehr mobil und kann daher das Boot nicht alleine unsicher machen. Bei Mama im Tragegurt bekommt er also erst einmal die Beobachteraufgabe –und verschläft am Ende vermutlich die meisten Segeltörns. Damit er auch nachts gut schlafen kann, habe ich ihm übrigens eine Babyhängematte genäht.